Vor einigen Wochen bekam ich einen Anruf von einer Freundin, die unter Depressionen leidet. Sie war völlig am Boden zerstört, weil der Vater einer Bekannten im Sterben lag und sein ganzes Leben lang schon Jesus ablehnte. Ich wollte ihr zu verstehen geben, dass sie sich zusätzlich zu ihren seelischen Schwierigkeiten nicht über alles sorgen soll, sondern auf sich selbst achten müsse. Aber sie ließ nicht locker. Also fragte ich nach, wo der Mann denn wohne und ob er evtl. noch Kirchenmitglied sei. Als sich herausstellte, dass ich den Pfarrer in dem Ort kenne, und dieser auch sehr evangelistisch ist, schlug ich ihr vor, dass die Tochter dieses Mannes den Pfarrer mal zu einem Krankenbesuch einladen könne, wenn er denn noch Kirchenmitglied sei. So endete unser Telefongespräch.
Letzte Woche rief mich meine Freundin erneut an, und teilte mir völlig euphorisch mit, dass der Pfarrer diesen Mann einige Male besucht hätte, und er kurz vor seinem Tod im Hospiz das Evangelium von der Gnade und Vergebung Jesu angenommen hat. Er ist in Frieden „eingeschlafen“. Was für ein Segen!
Die Freundin, die selber mit ihrem seelischen Leben zu kämpfen hat, öffnet sich für die Verlorenheit eines Menschen, den sie nicht einmal kennt, sodass es für sie ein unerträglicher Schmerz wird, und sie alle Hebel in Bewegung setzt, dass dieser Mensch das Evangelium hört. Und Gott gebraucht diese in unseren Augen scheinbar „schwache“ Frau, um einen Menschen zu retten. Sollte diesem Gott irgendetwas unmöglich sein?!