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„Neue Fürsorge“ – Wo ist der Hirte?

Chris­t­ian Sew­erin, Hüttenberg

Hast Du Dich schon ein­mal verlaufen?

Im Som­merurlaub 2019 wollte ich auf Mal­lor­ca einen Berg erk­lim­men. Eigentlich eine leichte Wan­derung. Viere­in­halb Stun­den, 820 Höhen­meter. Dementsprechend wenig Wass­er hat­te ich dabei. Nach gut zwei Stun­den erre­ichte ich entspan­nt den Gipfel und genoss die Aus­sicht. Doch beim Abstieg habe ich mich völ­lig verir­rt und mich dann sieben Stun­den lang bei 35° Hitze durch dorniges Gestrüpp gekämpft. Ich war total abge­het­zt, dehy­dri­ert und mein Handy Akku war bei 5%. Also gab ich meinen Stan­dort der Bergret­tung durch. Was für eine Erlö­sung, als die Ret­ter mit Wass­er und Trauben­zuck­er ankamen!

Sei­ther ver­ste­he ich die Worte aus Matthäus besser:

Als Jesus aber die Volks­men­gen sah, hat­te er tiefes Mit­ge­fühl mit ihnen, weil sie erschöpft und ver­schmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.

Matthäus 9, 36

Wenn Jesus Men­schen sieht, sieht er mehr als das Augen­schein­liche. Auf den ersten Blick lebten sie ganz nor­mal ihren All­t­ag – genau wie heute deine Nach­barn, Fre­unde oder Kollegen.

Oder hast Du den Ein­druck, dass sie erschöpft und ver­schmachtet sind?

Schafe ohne Hirten

Nein, uns geht es heute super! 35 Stun­den Woche, zweimal im Jahr in den Urlaub fahren… Und doch sind die Men­schen ver­schmachtet und erschöpft, wie Schafe ohne Hirten. So ein Leben ohne Hirten — ein Leben ohne Gott — ist Stress pur!

Statt zu ver­trauen und von Gott zu emp­fan­gen muss ich alles selb­st erkämpfen.

Statt bei Gott gebor­gen zu sein, bin ich ständig bedro­ht – schon allein durch meine Vergänglichkeit.

Statt durch Gottes Gnade ver­söh­nt zu sein, muss ich die Last mein­er Schuld tra­gen und selb­st die Kon­se­quen­zen übernehmen.

Die Seele ver­schmachtet! Jesus kann diesen Anblick nicht ertra­gen. Er lei­det mit – stirbt für unsere Verir­rung am Kreuz.

Mich haben damals die Bergret­ter aufgepäp­pelt und sich­er nach Hause gebracht. Genau­so will Jesus die ver­schmachteten Men­schen retten.

Wo erleb­st Du Men­schen, die vom selb­st bes­timmten Leben ohne Gott müde und erschöpft gewor­den sind? Was empfind­est Du für sie?


Fragen fürs Gespräch mit Gott

  • Wo gibt mir der Impuls Anlass, Gott anzu­beten und zu danken?
  • Wo zeigt der Impuls, dass ich Teil der zer­broch­enen Welt bin und selb­st Heilung brauche?
  • Wie ermutigt mich der Impuls, ganz konkret an Jesu Erneuerung sein­er Welt teilzunehmen?

Gebetsanliegen

  • Dank für Jesu mit­füh­lende Liebe zu den Ver­lore­nen, die ihn sog­ar soweit brachte, dass er sein Leben für uns gab, damit wir aus unserem Verir­rt-Sein gerettet wer­den (vgl. Jes 53, 3 — 6)
  • Für die „ver­schmachteten“ Men­schen, also Leute in unserm Umfeld, die das Leben ohne Gott müde und erschöpft macht – auch wenn sie es selb­st vielle­icht noch gar nicht erkennen
  • Dass Gott mich und viele andere Chris­ten als „Arbeit­er in die Ernte“ sendet (Mt 9, 37 — 38), damit möglichst viele verir­rte Men­schen gefun­den, ver­sorgt und gerettet werden 

Bibelstellen

Matthäus 9, 36 — 38
Ergänzen­der Bibelab­schnitt: Jesa­ja 53, 3 — 6